Steep Point. Am Overlander Roadhouse, bei dem sich in der Saison die eine oder der andere Langzeitreisende noch ein Burger-Menü schmecken lässt, biegen wir rechts ab auf die Shark Bay Road. Unser Ziel ist der Camp Ground am westlichsten Zipfel des Festlands. An dem Naturstrand sind keinerlei Versorgungsmöglichkeiten gegeben: wir müssen wie immer autark sein. Leider bietet sich auch kein Schatten: der Bewuchs auf dem Fels in der salzigen Luft ist sehr spärlich.
Die Piste zum Most Western Point Australiens wird die letzten gut 40 Kilometer sehr schlecht: tiefe Corrugations. Dann kommt die Düne. In Serpentinen kreuzen wir den Weichsand drei Mal. Trotz Allrad und Sperre reicht der auf 1,8 bar reduzierte Luftdruck in den Reifen nicht, der Toyo gräbt sich ein. Wir hatten ein Hinweisschild passiert mit der Empfehlung von 140 kPa und lassen auf 1,5 bar ab: es geht, an der Steigung so gerade noch. Wie wird der Rückweg werden?
Nach knapp 5 Stunden sind wir am Tip. Der strenge Westwind bläst Wolken zum Festland. Die Aussicht ist der Hammer, der Track lohnt in jedem Fall! Mehr durch Zufall beim Herumwandern finde ich den hier abgebildeten kreisrunden Ausblick im Fels, gut 10 Meter über der rauschenden sich brechenden Brandung, gute 6 Meter im Durchmesser: Ein atemberaubender Platz mit unglaublichem Blick über die blauen Fluten in den blauen Himmel direkt nach Westen. Ich nenne es Steep Point Eye. Von hier sehen wir Delphine und Buckelwale. Zehntausend Kilometer Wasser, sonst nichts — und dann Madagaskar.