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Staircase to the Moon: Aufgang des Supermonds am 80 Mile Beach

Am bekannten 80 Mile Beach haben wir doppeltes Glück: An diesem Strand erreicht die Tide ohnehin über 8 Meter, ein beachtlicher Wert. Aber derzeitig haben wir mit dem Vollmond eine Springtide und gleichzeitig einen Supermond: Der Mond kommt der Erde besonders nahe am heutigen Donnerstag und erreicht seine größte Annäherung auf weniger als 360.000 Kilometer um halb acht abends, Ortszeit WA.

Etwas vorher können wir hier bereits (anders als in Europa) den Mondaufgang über dem Wasser verfolgen — und haben den Augenblick für Euch festgehalten auf dem Titelbild: das ist die hier im Norden zu beobachtende „Staircase to the Moon“. Bedingt durch die hohe Tide zieht sich das Meer bei Ebbe sehr weit zurück. In den übrig gebliebenen Pfützen des feuchten Meeresbodens reflektiert das Licht beim Monduntergang und erscheint wie eine Treppe.

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Organisation im Surfer-Paradies — Broome

Broome. Das Surfer-Paradies mit dem 20 Kilometer langen weißen Sandstrand am indischen Ozean: Cable Beach. In dem für uns kleinen Örtchen mit nur halb so vielen Einwohnern wie unser Unterhaching lebt es sich entspannt in den Tropen. Viel Grün, alles ist sehr schön angelegt, gepflegt. Vor allem bekannt geworden ist Broome durch die Perlen und Perlmutt: Vor hundert Jahren wurde von hier aus 80% des weltweiten Bedarfs an dem Material gedeckt. Die perlenartige innere Schicht der Muscheln war lange Ausgangsstoff beispielsweise für Knöpfe hochwertiger Bekleidung.

Heute sind in vielen der kleinen ehemaligen Häuser der Taucher schöne Geschäfte untergebracht. So haben wir in der kleinen Buchhandlung „Hell West and Crooked“ von Tom Cole erworben: die passende Reiseliteratur für Down Under, geschrieben in der gleichen Zeit der Perlenfischer, beschreibt jedoch das harte Leben der Stockmen (die australischen Cowboys) im Outback auf den Farmen. Manche bezeichnen Tom Cole auch als den wahren Crocodile Dundee.

Wir sind für 5 Tage hier oben, genießen unter Palmen einen der wenigen Strände, an denen entspanntes Baden möglich ist ohne gefährliche Quallen, lauernde Haie oder schnappende Salzwasserkrokodile (Salties). Hier könnt Ihr auch unbeschwert die „Staircase to the Moon“ beobachten: Bedingt durch die hohe Tide hier im Norden zieht sich das Meer bei Ebbe sehr weit zurück. In den übrig gebliebenen Pfützen des feuchten Meeresbodens reflektiert das Licht beim Monduntergang und erscheint wie eine Treppe.

Ja, warum kehren wir denn nach so langer Zeit im Busch jetzt wieder in die Zivilisation zurück? Natürlich ist es auch mal schön, wenn uns keine Frösche ängstlich aus der Toilette anschauen oder Schlangen versuchen, die nassen Grünmänner vor uns zu erwischen. Aber auf uns wartet wieder ein umfangreicheres organisatorisches Themenspektrum. Dafür haben wir uns sogar für zwei Tage in ein komfortables Haus mit Klimaanlage und Pool zurückgezogen, denn es gilt mal wieder, tagelang Rückfragen von Behörden beispielsweise bezüglich unserer Landwirtschaft zu beantworten, Formulare und Anträge auszufüllen, zu belegen. Und das geht mit kühlem Kopf einfach schneller und sauberer vonstatten und mit einem erfrischenden Bad zwischendurch oder einem Kaffee unter Palmen am Pool macht es sogar ein bisschen Spaß!

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Vorboten der Regenzeit: Wolkentürme

Immer deutlicher kündigt sie sich an: die Regenzeit im tropischen Norden Australiens. Die Luftfeuchtigkeit steigt täglich, immer mehr Wolken bilden sich ab Mittag und allabendlich türmen sich die Wolken im Norden hoch auf. Grelle Blitze zucken bis spät durch die Nacht. Noch ist kein Donner zu hören, die Entfernung ist zu groß. Noch bleibt es trocken und die staubigen Pisten befahrbar. Ein paar Ziele haben wir noch auf unbefestigten Wegen. Wie lange noch, bis wir in einem schlammigen Brei enden?

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Unterwegs auf dem Buntine Highway: Freiheit abseits der Touristenpfade

Blutrot geht die Sonne auf um fünf. Noch vor acht messen wir bereits 32 Grad, mittags dann 38. Im Schatten, nur ist hier keiner. Stattdessen bläst uns am Rande der Tanami-Wüste heißer Wüstenwind ins Gesicht und trockener Staub. Für ein paar Tage sind wir wieder absolut remote unterwegs. Eigentlich eine Umfahrung der gesperrten Tanami Road: Über den meist gewählten Victoria Highway (der dafür allerdings asphaltiert ist) wäre der Umweg nach Broome satte 1.000 Kilometer ausgefallen. Mit dem Buntine Highway ist es lediglich gut die Hälfte.

Wenn Ihr wirklich weit abseits der Touristenströme unterwegs sein möchtet, dann ist das eine der top Routen für Euch, eine einzigartige Erfahrung. Nördlich von Elliott ab vom Stuart Highway Richtung Halls Creek, zunächst über den Buchanan zum Roadhouse Top Springs sind dies zusammen über 750 Kilometer. Insbesondere die letzten 400 ab Kalkarindji nach Westen sind unglaublich, ab dem Wegweiser auf unserem Bild: Wir haben die schmale Piste für uns. Niemand ist hier wahrscheinlich für mindestens hundert Kilometer. Die Strecke windet sich um die Hügel, taucht zuletzt durch zahlreiche Creeks. Mit Sonnenaufgang auf der Piste bis abends am Lagerfeuer: überall genießen wir eine fantastische friedliche Stille. Erst am zweiten Tag grüßen uns Farmer, die ein paar Rinder fortbringen.

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Abgeschnitten: Buschfeuer!

Holzofen. Mittags halten wir den Atem an: Ganz eindeutig, der leichte Geruch erinnert an Holzofen. Bereits bis zu 40 Kilometer vorher kündigen sich in den flachen Ebenen im heißen Zentrum Australiens die Buschfeuer an. Wir kennen das, haben einen großen Flächenbrand vor über zwei Monaten bereits in Queensland erlebt nach unserer Rückkehr vom Tip. Damals mussten wir unser Camp für die Nacht verlegen. Wieder steht dunkler Rauch am Horizont: Wir brauchen eine halbe Stunde, um an den Fuß der Rauchwolke zu kommen. Und der Stuart Highway führt mitten durch.

Unser Glück: wir kommen noch durch. Die Temperatur ist bereits auf 33 Grad im Schatten geklettert, aber der Teer ist heißer unter der vom Himmel brennenden Sonne. Das bis zur Straße vorgedrungene Feuer erhitzt den Belag weiter und wir rechnen damit, dass die Straße möglicherweise später gesperrt wird.

Schon wieder abgeschnitten? Gestern Vormittag ging es nach Alice in der Hoffnung, dass nach über einer Woche Sperrung der Tanami Road diese wieder trocken und passierbar ist. Als wir jedoch wieder Mobilfunknetz haben an einem eigentümlichen passiven Antennen-Repeater für unser Mobiltelefon und uns die Road Conditions in NT ansehen, zerschlagen sich diese Hoffnungen direkt wieder. Völlig untypisch, hat es die letzte Woche über immer wieder geregnet. Aber nicht nur das: seit gestern ist auch der Gregory National Park geschlossen — im Voraus bereits für die Wet Season. Wir wollten dort eine anspruchsvolle Passage fahren. Pläne ändern sich, mitunter täglich.

Lange schauen wir nach Alternativen, arbeiten an den verfügbaren Informationen. Aber wir finden vor der Regenzeit keine vertretbare bessere Route als erneut den Stuart nach Norden zu fahren und noch vor Katherine auf ein paar Pisten nach Westen abzubiegen. Die Wettervorhersage für die kommenden 10 Tage sagt keinen Regen voraus, wohl aber eine Hitze tagsüber bis 40 Grad, die wir bisher noch nicht erlebt haben.

In Alice tanken wir auf und füllen auch den Kanister, den wir in den MacDonnell Ranges benötigt hatten. Dort füllten wir bereits unsere 60 Liter Trinkwasser auf: Eigentlich nur von den Dächern der Toilettenhäuser gesammeltes Regenwasser mit der Empfehlung, es vorher abzukochen. Nachmittags nach einem Lebensmittel-Großeinkauf für die kommenden zwei Wochen hängt der Toyo wieder schwer in den Federn.

So sind wir wieder tiefenentspannt auf dem wenig befahrenen Stuart nach Norden unterwegs in den Sonnenuntergang: In gut einer Stunde begegnen uns nur 5 Fahrzeuge. Wir wählen wieder den Nachtplatz, den wir bereits vor drei Monaten besuchten: Damals standen wir eng gedrängt in drei Reihen, konnten unseren kleinen Toyo gerade noch in eine Lücke manövrieren. Die tolle Überraschung heute: niemand da, wir sind allein!

Die Saison scheint also wirklich bereits zu Ende zu gehen, wie wir bereits mehrfach von Australiern in den vergangenen Wochen hörten. Wir können es nicht fassen, aber genießen die letzten Sonnenstrahlen, schauen über die mit schwarzen Rindern getupfte Landschaft, entzünden uns ein Lagerfeuer und vertilgen gemütlich in absoluter Stille beim Zirpen der Grillen unser Abendessen.

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Am Morris Pass der Middle Ranges bei den MacDonnell Ranges

Wir haben Glück: nach für diese Jahreszeit untypischen aber starken Regenfällen in den letzten Tagen ist ein Befahren des Larapinta Drive der Mereenie Loop mit 4WD freigegeben. Unter höchster Vorsicht, wie uns eingeschärft wird. Und nur mit eigenem Fahrzeug, nicht mit Mietwagen — wegen der Versicherung.

Die Piste wurde erst vor vier Wochen geschoben und ist in einigen Dips mit schlingernden Spuren gezeichnet und es steht hier und da etwas Wasser, aber sonst ausgezeichnet zu befahren. Auch die Landschaft mit den Ranges ist sehr abwechslungsreich. So erreichen wir einen der besten Camps der gesamten langen Reise, genießen einen knallroten Blick auf die Ranges und den Abend am Lagerfeuer beim Zirpen der Grillen.

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Wolkenbruch im Zentrum: MacDonnell Ranges

Als wir vom Stuart wieder in den Lasseter Highway einbiegen gehen ungeheure Mengen Niederschlag runter, mehrere Tage teils über 30 Liter je Quadratmeter. Pisten sind gesperrt. Für eine Gebirgspassage haben wir noch einen Permit erhalten und könnten so 500 Kilometer Umweg sparen — aber wird das möglich sein? Unser Rückweg in den Nordwesten über die Tanami ist uns derzeitig verwehrt, die Piste ist wegen Überschwemmung gesperrt. Jetzt heißt es: Abwarten.

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Sonnenaufgang am Lake Eyre

Der größte See Australiens und mit einer Höhe der Oberflächen über dem Meeresspiegel von -17 Metern auch noch der tiefste Punkt des Kontinents — und auch der größte ephemere See der Welt: flüchtig, nur sehr selten und kurzfristig mit Wasser gefüllt. Die Lage: inmitten der australischen Wüsten, der Simpson-Wüste, die Sturt Stony Desert, die Strzelecki-Wüste und die Tirari-Wüste.

Wir wandern stundenlang auf dem Salz und am Ufer entlang, verbringen zwei Tage hier und genießen die absolute Stille und Alleinlage. Außer uns ist niemand hier, auch im Umkreis von zig Kilometern nicht. Absolute remote und der Sternenhimmel ist ein Traum.

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In der australischen Wüste: Der Kern unserer Milchstraße

Als alter Hobby-Astronom beschäftige ich mich bereits seit 40 Jahren mit den Sternen. Und umso begeisterter bin ich von der Sicht der südlichen Hemisphäre. Äußerst bekannt ist hier das Kreuz des Südens, welches es auch auf die Nationalflagge Australiens schaffte.

Aber mindestens ebenso begeistert bin ich vom Kern der Milchstraße, der hier im australischen Winter in der über 15.000 Quadratkilometer großen Tirari Desert ohne störende Lichtverschmutzung wunderbar zu sehen ist. Und ich könnte nachts stundenlang daliegen und zusehen, wenn im Osten der Kern unserer Milchstraße aufgeht: Im September liegt er bereits im Zenith.

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Oasen in der zentralen Wüste

Immer wieder finden wir kleine Oasen in den staubigen zentralen Wüsten, kleine Paradiese für Tiere: Wasser für die Rinder. Die sind jedoch nicht die einzigen, die sich darüber freuen, denn es geht ordentlich lautstark zu im Grünen: Zahlreiche Vögel genießen das seltene Nass in der heißen trockenen Umgebung.

Unter Australien liegt das Große Artesische Becken, ein gewaltiges Süßwasservorkommen. Es erstreckt sich unter fast einem Viertel der Landmasse, große Teile des Ostens profitieren davon. Entdeckt wurde dieses Reservoir bereits 1878 und wird vielfach für die Viehzucht im Outback verwendet, zeigt häufig jedoch einen hohen Salzgehalt. Zur Förderung sind oftmals auch die bekannten Windräder von Southern Cross im Einsatz. Es existieren jedoch auch natürliche Wasseraustritte, die seit Jahrtausenden als Quellen in Senken sprudeln.