Es ist kaum zu glauben: wir staunen und sagen Danke für das zweite Jahr am Hof fernab!
Zu Beginn des Jahres zählten wir bereits in Summe über 100 Tage, die wir seit der Schlüsselübergabe am Hof mit sehr viel frischer Luft genießen durften. Zwar haben wir im Laufe des Jahres nicht alle unsere Arbeitspunkte abhaken können, aber dafür ist endlich der restliche Gift- und Sondermüll fachgerecht entsorgt. Unzählige Farbeimer, Insektenvernichtungsmittel, Unkrautvernichter. Zur Profillosigkeit abgefahrene Reifen auf verbogenen Felgen. Unglaublich.
Im Haus war die Anfang des Jahres fertiggestellte Dampfsperre zum Keller einer der wichtigsten Schritte: seitdem haben wir ein wesentlich besseres Klima im Haus. Die selbst entwickelte Lüftungsanlage wurde aufgebaut. Immer wieder zahlreiche kleine Reparaturen wie das Verputzen von Löchern an den Außenwänden oder das Einsetzen der Haustür, auch das Dach am Windfang wurde abgedichtet. Und der östliche Kamin im Wohnbereich wurde endlich vollständig abgebaut und neu aufgemauert. Zur Unterstützung in der kalten Jahreszeit haben wir uns als Holzofen einen großen Klassiker im Design der 1940er Jahre aus Gusseisen in den Hof geholt, dessen innere Werte jedoch in Bezug auf eine saubere Verbrennungstechnologie optimiert wurden. Nur läuft der Ofen noch immer nicht: es ist wieder einmal aufwendiger als gedacht.
Im Frühling erblühte die Streuobstwiese mit den alten Sorten erstmalig. Und dazu der Duft der Kräuter! Im späten Sommer gab es für die Bergmähwiese die zweite Mahd nach der im letzten Jahr erfolgten Erstpflege zur Rückführung aus der Langzeitbrache in eine artenreiche Extensivwiese. Den ersten Schnitt erfährt unsere Bergmähwiese erst im September: nach dem Absamen der Arten, um so die biologische Vielfalt zu erhalten. Unten am Hang ist dann auch teilweise Handmahd und Zusammenrechen per Hand um die Bäume erforderlich. Neben den ersten Äpfeln konnten wir auch eigenen Holunderblütensirup und Brennnesselpesto als erste Hofprodukte genießen.
Den größten Teil der verwitterten Veranda bauten wir zurück. Ebenso wurden viele Wände unten freigelegt: damit sind auch Teile der Horizontalsperren wieder oberirdisch frei. Weiterer Rückbau der Böden und Bäder. Insbesondere haben wir in wochenlanger Arbeit große Teile der alten Granitmauern im Haus händisch Zentimeter für Zentimeter und Stein für Stein freigelegt und begutachten lassen. Parallel flossen unzählige Stunden in die Aufarbeitung und Erfassung für Behörden und Ämter. So haben wir weiterhin eine unglaublich steile Lernkurve, sind total gespannt auf jeden Schritt.
Nun kommt der Jahreswechsel mit riesigen Schritten und draußen wie drinnen wird es still: wir wünschen Euch mit Euren Lieben einen guten Start in ein gesundes neues Jahr — genießt die Zeit, findet etwas Ruhe und tankt auf für viele spannende neue Abenteuer!