In der heißesten Region Westaustraliens, Pilbara. Es geht südlich von Port Headland ins Landesinnere, zum Karijini Nationalpark. Bereits kurz nach Sonnenaufgang noch vor acht messen wir 34 Grad, mittags sind es 44. Aber hier ist auch erst Frühling. Wir fahren durch eine der ältesten Landschaften der Erde: entstanden vor über zwei Milliarden Jahren, überwiegend geprägt von den gewaltigen Eisenerzvorkommen. So treffen wir auch Tag und Nacht im engen Takt auf den Highways die langen Road Trains an, im Regelfall Züge mit 4 Anhängern. 24/7. Wer Ruhe finden möchte, sucht sich nach Möglichkeit einen Nachtplatz etwas weiter weg von der Straße.
Über die wirklich beeindruckenden Schluchten und Gorges im Nationalpark schreiben wir Euch noch separat. Aber heute waren wir in Tom Price, nur zur schnellen Versorgung. Das bietet sich an, liegt die erst in den 1960er Jahren mit der Aufhebung des Exportverbots für Eisenerze angelegte Siedlung doch direkt westlich vom Park. Für uns zum Aufstocken der Vorräte interessant ist das kleine Einkaufszentrum. Aber wir werden überrascht durch das gut besuchte große Freibad, welches immer erst im Oktober öffnet. Und direkt gegenüber findet sich ein Hahn mit Trinkwasser: so einfach haben wir noch nirgends in Australien Wasser fassen können.
Überhaupt macht die kleine Stadt auf einer Höhe von über 740 Metern, die damit auch höchste Australiens ist, eine sehr gute Figur. Und sie bietet mit dem im Westen liegenden Mount Nameless noch eine Superlative Australiens: der ist mit seinen 1.128 Metern nicht sonderlich hoch, jedoch der höchste mit dem Fahrzeug befahrbare Berg Australiens.
Im chinesischen Cafe holen wir uns noch einen der besten großen Cappuccino unserer Reise ab und starten unsere Fahrt zurück an die Küste, wählen dabei natürlich wieder eine Piste als kürzeste Verbindung, die selten befahrene Nanutarra Road. Nur einmal die Stunde begegnet uns hier auf der Gravel Road ein Fahrzeug: ideal, um einen ruhigen Nachtplatz zu finden.